Do it yourself !

Zu all der Theorie gehört denn doch, es auch selbst einmal auszuprobieren.

Da ist erst einmal die schlichte handwerkliche Handhabung der Kamera; wie funktioniert sie und an welchen Knöpfen kann man drehen, damit dann was passiert?

Wie kommt es zu solch einer Aufnahme? Absicht oder Fehler?

schiff

Kann ich auch Panoramaaufnahmen machen?

Park

Welche Besonderheiten bergen S/W Filme?

think

Wie bekomme ich knackig – ‚bunte‘ Farben ins Bild?

ballon

Oder wie kann nach dem Auswurf des Bildes doch noch der chemische Prozess beeinflusst werden?

fernrohr

All dies und noch viel mehr bearbeiten wir zusammen in Workshops:

POLAROID Photographie – Neue künstlerische Perspektiven mit alten Kameras

Die Workshops führen jeweils in die Arbeit mit alten POLAROID Kameras ein und sind eine Entdeckungsreise mit alter, sehr einfacher Technik hin zu kreativer Photographie.

Dieser kreative Prozess macht sehr viel Freude.

Das Ergebnis ist immer ein Unikat – wie ein Gemälde.

 

Alle Kurse in diesem Jahr sind gelaufen.

Die nächsten Workshops beginnen im März / April 2019.

 

Das geht schief

Ohne Frage, Kameras, die mehr als 40 Jahre alt sind, können bestens funktionieren. Sie können das Bild richtig belichten und es auch problemlos auswerfen. Hat man das einige Male gemacht und dabei gute Ergebnisse erzielt, dann geht man sorglos ans Werk.

Nach einiger Zeit fiel mir nun auf, dass es Abweichungen auf den Bildern gibt, die meiner Flüchtigkeit beim Photographieren zuzuschreiben sein müssen. Ich habe, so sagte ich mir, offenbar die Kamera nur zu achtlos ausgerichtet und wohl nicht genau fokussiert. Oder ich habe sie im letzten Moment verzogen, sodass das Bild nicht mehr den gewählten Ausschnitt erhielt. Da der Auslöser schon einen kräftigen Druck braucht, kann das passieren.

Die Überprüfung der Aufnahme ist ja nicht sofort möglich. Beim Farbfilm dauert es schon eine gute  halbe Stunde, bis man das Bild begutachten kann. Dann ist es meist für eine Wiederholung aber zu spät: das Licht hat sich verändert, man ist an einem anderen Ort oder das Objekt ist einfach nicht mehr vorhanden.

Im Dock r

Diese Aufnahme entstand vormittags in einem Trockendock. Die farbliche Gestaltung des Bildes gefiel mir. Ich wunderte mich allerdings, dass das Schiff auf dem Bild etwas schief lag und es zu sehr aus dem Rahmen fiel. Die Aufnahme gelang nicht so symmetrisch, wie ich sie geplant hatte.

campus BHS r

Ein paar Wochen später wollte ich Aufnahmen in der Dämmerung an einer Bushaltestelle machen. Da das Wartehäuschen und die Leuchttafel darin quadratisch sind, wollte ich dies auch so deutlich durch eine frontale Aufnahme sichtbar gestalten. Die Kamera setzte ich auf ein Stativ und richtete sie mit einer Wasserwaage aus. Trotzdem lief wieder etwas schief.

Rolltreppe B r

Und obgleich aller Sorgfalt passierte es mir ein paar Wochen später bei einem Shooting mit Stativ in einem U-Bahnhof wieder. Als sich nach einer halben Stunde der gräulich-blaue Schleier lichtete, sah ich, dass auch dieses Ergebnis schräg war.

So langsam dämmerte es mir, dass es nicht an meiner Handhabung der Kamera liegen kann, nicht durch eine Unachtsamkeit von mir. Auf das Naheliegende bin ich einfach lange nicht gekommen; alte Polaroid Kameras haben ihre kleinen Macken und zeigen Fehler.

Hendrer

Eine andere Kamera zeigt immer Abschattungen in einem bestimmten Bereich. Diese ‚Schatten‘ können ihre Ursache nur in der Kamera haben. Dies konnte ich dann auch durch eine Reihe von Probeaufnahmen feststellen.  Um diesen Effekt nun wissend, setzte ich diese Kamera mittlerweile gezielt mit dieser Wirkung ein. Gut kann man es auf den beiden s/w Portraits sehen.  Dies klappt übrigens auch wunderbar bei Farbaufnahmen.

Amanda r

Bei einer weiteren Kamera zeigt sich bei bestimmten Aufnahmesituationen eine deutliche Verzerrung an linken Rand; die Laterne im Bild, aufgenommen in einem Hafen, ist sicher nicht vom starken Wind schief geworden.

Cux a r

Es bleibt, dass sich die Arbeit mit alten Polaroid Kameras wunderbar für den künstlerischen Ausdruck eignet. Und dies auch, wenn die altersschwache Technik nicht immer mitspielt.

Die Farben des Lichts

Natürlich weiß man, dass Kerzenlicht eher rötlich, Neonlicht grünlich und Tageslicht weiß auf analogem Filmmaterial erscheint. Und dass es am Meer und in den Bergen ein Übermaß an Blau gibt.  Und dass die Farbe der aufgehenden oder untergehenden Sonne je nach Jahreszeit unterschiedlich ist. Und dass viele künstliche Lichtquellen zusätzliche Variationen von Rot über Violett und Blau bis Grün … und … und … und …   zeigen.  Um uns herum ist es also ganz schön bunt.

Filme für Polaroid Kameras reagieren nun sehr sensibel auf diese Farbvariationen und Nuancen.

1 Autumn

 

Diese Aufnahme zeigt grünes (!) Gras im Licht der untergehenden Sonne.

Die Farben des Lichts lassen sich auch über die Farbtemperatur charakterisieren.

Farbtemperatur II

Kelvin und Dekamired sind Formen der Bezeichnung der Farbtemperatur.

Diese Aufnahme machte ich gegen Mittag im Sommer am Strand von Kapstadt.

Beach d

Diese Aufnahmen entstanden in einer Übungshalle für Gerüstbauer.

GB Hängebau

Diese Aufnahme entstand am Abend mit Tageslicht durch ein Fenster sowie Leuchtstoffröhrenlicht. Der Rahmen hat ein Dekor.

Gym

Und diese Zeitaufnahme erfolgte gegen 23 Uhr im Sommer an der Ostsee.

BBerth I

Die Kombination von natürlichem Licht und Kunstlicht ist ein Gestaltungsfeld – mit vielen Überraschungen. Denn auch Photoblitze tauchen nicht immer alles in ein reines Weiß. Sie lassen andere Farben von anderen Quellen nach wie vor zur Geltung kommen.

backstage

Dieses Bild machte ich mit Blitz in einem Raum mit unterschiedlichen künstlichen Lichtquellen.

 

Unterwegs

Wer unterwegs ist und so nebenbei ein paar Bilder macht, tut dies mit einer kleinen Digitalen oder etwa dem Smartphone. Man kann bedenkenlos drauflos Erinnerungen schaffen oder einfach nur knipsen, was gerade gefällt. Vielleicht teilt man die Aufnahmen noch mit anderen oder löscht sie. Dann hat es Spaß gemacht zu photographieren – wunderbar!

Eine alte Polaroid Kamera eignet sich, so der erste Gedanke, nicht unbedingt für ‚hier-und-da-ein-Photo‘. Eine alte Polaroid wiegt mit ein paar Filmen schon gut 1.5 Kilo und passt nicht unbedingt in die Hosentasche.

H br

Vor kurzem habe ich einen Tagesausflug nach Helgoland gemacht. Eingeschifft in Cuxhaven, gut 4 Std auf der Insel rumgelaufen und dann wieder zurück. Es war ein sehr warmer Tag, über 20 Grad, der Himmel ohne Wolken, windstill und die Sonne stand die ganze Zeit fast senkrecht am Himmel.

Zuletzt war ich als Schüler auf Helgoland. Ich hatte also keine Erinnerung an die Insel, sodass ich auch nicht wusste, wo ich eventuell gute Bilder machen könnte. Es blieb nur losgehen und den Moment nutzen.

H ar

Es gibt sicher auf Helgoland keinen Flecken, der nicht schon 1000-mal photographiert wäre. Alles, auch der kleinste Mövenschiss, wurde schon ins Netz hochgeladen.

Was bleibt da für Polaroid?

H fr

Nun, wie immer bleibt, sich auf das Eigenleben der Chemie zu verlassen. Sich darauf zu verlassen, dass der Unterschied zwischen analog und digital deutlich wird. Darauf zu hoffen, dass der chemische Prozess die so betörende, melancholische Anmutung ins Bild zaubert.

Es bleibt für Polaroid das Unvorhersehbare, das ständige Ausprobieren.

H er

Und es bedeutet, die Ergebnisse teilweise erst auf dem Schiff betrachten zu können. Wenn man dann im Schiffsrestaurant ‚unschuldig‘ die Polaroids vor sich auf dem Tisch ausbreitet und sofort Bewunderer dieser Art der Photographie um sich hat, dann stellt sich Zufriedenheit ein.

H cr

Aufnahmen mit alten Polaroid Kameras lassen auch Helgoland ein wenig anders aussehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Polaroid ist ein Polaroid

Bei dem Wort Polaroid hat wahrscheinlich jeder von uns ein Bild vor dem geistigen Auge: eine unverwechselbare Farblichkeit, der weiße, stabile Rahmen und man erinnert sich vielleicht auch daran, dass Polaroids offenbar nach der Belichtung zu wedeln waren.

Polaroid ist erst einmal ein Markenname und steht vor allem für die Sofortbildphotographie, wie Tempo für das Papiertaschentuch steht oder Tesa für einen transparenten Klebestreifen.

AG 4x1

Die erste Sofortbildkamera kam von der Firma POLAROID und wurde vor über 70 Jahren vorgestellt. Der Film dieser ersten Kamera wurde nach der Belichtung in ein Positiv und ein Negativ  getrennt und hieß folglich auch ‚Trennbildfilm‘. Da nach der Belichtung kein weiterer Entwicklungsprozess in einem Labor mehr notwendig wurde, nannte man die Bilder Instant- oder Sofortbilder.

25 Jahre später kam ein neuer Kameratyp von Polaroid auf den Markt. Und mit diesem auch das Bild mit den typischen, noch heute erhältlichen weißen Rahmen. Neu war, dass der Trennvorgang entfiel. In dem Bild liefen jetzt alle chemischen Prozesse ‚integriert‘ ab. Deswegen wurde er Integralfilm getauft.

Ein Polaroid ist eine kleine chemische Küche. Das sog. Filmblatt des Integralfilms besteht aus vielen Schichten. Über den drei (auf die Grundfarben Rot, Blau, Grün) farbempfindlichen Negativschichten liegen mehrere durchsichtige Schichten. Nach der Belichtung zieht die Transporteinrichtung in der Kamera das Filmblatt durch Walzen, sodass die im Filmmaterial, in dem unteren weißen Balken gelagerten Entwicklerchemikalien freigeben werden. Diese verteilen sich gleichmäßig zwischen Negativ- und Positivschichten. Das ‚frische‘ Bild erscheint zuerst milchig-grau und ist nach gut 30 Minuten sichtbar. In dieser Zeit entwickelt sich das Negativ und wird schließlich durch eine Polymerdeckschicht stabilisiert.

AG 4x3

Wer sich noch erinnert, dass Polaroids gewedelt wurden, dem kann gesagt werden, dass dies niemals erforderlich war. Der chemische Prozess läuft so oder so ab. Am besten legt man das Bild ins Dunkle und wartet geduldig.

Da nun chemische Produkte selten über einen längeren Zeitraum stabil sind, verlieren auch die Bestandteile eines Integralfilms ihre Wirkkraft. Bilder, wie die hier gezeigten, wurden mit ‚abgelaufenem‘ Filmmaterial gemacht und sind ebenso bizarr wie wunderschön.

AG 4x2

2005 wurde die Produktion von Polaroid Kameras eingestellt, 2008 die Filmproduktion aufgegeben. Ein Investor übernahm eine der Produktionsstätten und produziert seitdem Filme für die alten Kameras. Er gab dem Unternehmen den Namen ‚The-Impossible-Project‘. Die heute wieder produzierten Filme für alte Polaroid Kameras sind Integralfilme und es gibt sie in Farbe als auch in Schwarzweiß. Umgangssprachlich sind das Polaroids, nach wie vor.

Ein Polaroid ist also das Ergebnis eines komplexen chemischen Prozesses und das mit vielen Unwägbarkeiten. Das Ergebnis ist einzigartig, wie es ein Gemälde ist.

 

Wenn es Nacht wird

Sehr häufig wird mit Polaroid Kameras das nähere Umfeld photographiert. Dafür sind sie ausgelegt. Und wenn die Kameras auch noch einen integrierten oder aufgesetzten Blitz haben, dann leuchten diese auf einer Distanz bis zu gut vier Metern die Szenerie ausreichend aus. So entstehen viele der typischen Polaroid Party Bilder. Man kann leicht gute Laune einfangen und nichts falsch machen. Der Spaß, anschließend gemeinsam die Oberfläche zu beobachten, wie langsam das Bild erscheint, ist garantiert.

Polaroid Kameras können aber mehr, mehr als nur den Portraitbereich bedienen. Und dies auch ohne Blitz und ohne großen Mehraufwand.

Schwarzweißfilme für alte Polaroid Kameras sind nach wie vor, wie soll ich sagen, eine Herausforderung. Sie sind eher künstlerisches Material, denn als ein verlässlicher Film für die photographische Arbeit. Bei Tageslicht aber auch bei Blitzaufnahmen sind die Ergebnisse immer noch schwer zu kalkulieren.

Aber für Nachtaufnahmen eignen sie sich hervorragend. Sie zeigen bei längerer Belichtungszeit eine beindruckende Schärfe und Genauigkeit in der Zeichnung. Insbesondere in Sommernächten mit klarem Himmel und Restlicht der Dämmerung zeigen sie tolle Resultate.

 

Nacht sw 1

 

Beide Bilder wurden im Juli gegen Mitternacht aufgenommen. Es war das Licht einer Straßenlaterne vor dem Gebäude und noch etwas Restlicht vom weitgehend wolkenfreien Himmel vorhanden. Die Polaroid SX70, eine Spiegelreflex Kamera, erlaubt Zeitbelichtungen bis zu 13 Sekunden. Diese Aufnahmen wurden mit gut 10 Sekunden auf einen 100 ASA Film belichtet.

 

Nacht sw 2

 

Die Auslösung erfolgte über einen Fernauslöser und auf einem Stativ, um Schwingungen der Kamera beim Auslösen aber auch dem möglichen Verwackeln aufgrund der langen Belichtungszeit zu minimieren. Und nach dem Auslösen schließt die Blende, wenn die Elektronik meint, jetzt reicht es mit dem Licht. Und fast immer macht sie das auch im passenden Moment.

 

Farbfilme sind ebenso für Nachtaufnahmen geeignet, wenn auch in anderer Form. Hier kommt insbesondere zum Tragen, dass Polaroid Kameras keinen Weißabgleich haben. Zum einen weiß man nie, welche Lichtquellen welche Farbtemperaturen zeigen und welche farbliche Ausprägung sich auf dem Bild ergeben. Aber diese Ungewissheit kann man gut dafür nutzen, Aufnahmen, die bis zu 2 – 3 Sekunden dauern, aus der Hand zu machen. Nun liegen Polaroid Kameras sehr gut in der Hand und sie sind bequem diesen Moment ruhig zu halten. Gerade eine leichte Verwacklung und die Ungewissheit der möglichen Farbeffekte lassen wunderbare Werke entstehen. Auch hier steuert die Kamera die Belichtungszeit ohne externem Einfluss.

 

Nacht farbe 1

 

Diese obige Aufnahme ist mit einer image ProCam und einem 640 ASA Film entstanden. Die folgende Aufnahme entstand mit einer SX70 und einem 100 ASA Film.

 

Nacht farbe 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Langweilig und unscheinbar …

Grau oder braun, mehr Farbe bekam sie nicht vom Designer. 1986 kam sie auf den Markt und war ein großer Erfolg. Quadratisch, praktisch und ungemein vielseitig; der ‚Golf‘ unter den Polaroid Kameras. Auf dem amerikanischen Kontinent wurde sie unter dem Namen Spectra verkauft, in Übersee, also bei uns, heißt sie image.

Es gab wenig unterschiedliche Varianten von dem Modell. Eine Variante, die ProCam, habe ich im letzten Beitrag vorgestellt. Die Variante image system , die hier vorgestellt wird, wurde wohl am Häufigsten verkauft. Und das lag an der sehr einfachen Handhabung, aber auch an der Ausstattung.

image system Portrai R

 

Versehen mit einem Sonar – Entfernungsmesser, einem 10 Sek. – Selbstauslöser, der Möglichkeit von Mehrfachbelichtungen, einem – auch abschaltbaren – automatischen Blitz, einer geringen Belichtungskorrektur für leichte Aufhellung oder Abdunkelung der Aufnahme sowie einem Anschluss für einen Funkfernauslöser. Damit wäre sie schon für fast alle Situationen gerüstet gewesen. Aber man erhielt als Zubehör noch über 10 verschiedene  Vorsatzlinsen und eine Nahlinse. Mit dieser sind Aufnahmen um die 30 cm Entfernung möglich. Zusammen mit einem 640 ASA Film ist der Kreativität damit ungemein viel Spielraum gegeben.

Es war Frühsommer am Rhein, warm genug, dass schon Strandbars geöffnet hatten.

Strandbar I R

Als ich die Aufnahmen mit der image system gegen 15h machte, stand die Sonne noch recht hoch.

Strandbar II R

Ich habe einen Orangefilter vor die Linse gesetzt, etwas überbelichtet und die Sonne leicht am Orangefilter vorbei in das Objektiv fallen lassen. Der Blitz wurde ausgeschaltet.

Strandbar III R

Anschließend habe ich die Bilder am Körper, also bei über 30 Grad, entwickeln lassen. Bei dieser Temperatur zeigt sich eine leicht rötliche Färbung. Werden die Bilder bei unter 15 Grad entwickelt, zeigen sie eine leichte Blautönung.

Strandbar IV R

Dann habe ich in der Sonne gesessen und eine Kola getrunken.

Job is done !

Viele Polaroid Kameras sind sog. Sucherkameras. Für die Kontrolle des Bildausschnitts dient in der Regel eine separate Optik, der Sucher. Was man durch den Sucher sieht, ist nicht genau das, was aufgenommen wird. Bei sehr vielen Polaroid Sucherkameras sind die Linsen aus Kunststoff.  Für möglichst präzise Aufnahmen bedarf es aber schon Linsen aus Glas. Dies hat die Image ProCam. Sie wurde für die Polizeiarbeit entwickelt. Und sie kann zusätzlich mit einer Vorsatzlinse bestückt werden. Damit sind dann Aufnahmen mit einer Annäherung auf bis zu 25 cm an das Objekt möglich. Zum Zweck der Dokumentation kann wahlweise Datum oder Uhrzeit ins Bild gesetzt werden (bei dieser Aufnahme nicht verwendet). Die Blende bei der Image ProCam beträgt f/10 bis f/45, die Belichtungszeit läuft von 1/245 bis 2,8 Sekunden. Keines dieser Parameter kann beeinflusst werden. Ist der Blitz ausgeschaltet, wird Blende und Belichtungszeit von der Kameraelektronik gewählt.

job_is_done R

Die Hasen wurden Ostermontag bei einfallendem Sonnenlicht kurz vor Sonnenuntergang ohne Blitz mit einem ASA 640 Film aufgenommen. Als Untergrund / Hintergrund diente hellbeiger Filz. Danach kamen die Hasen wieder in die Osterdekorationskiste – bis zum nächsten Jahr.

 

 

 

Die Kamera war einfach da …

Campen bR

Ich kann mich nicht daran erinnern, wie sie ins Haus kam und warum ich sie auf einmal in die Hand nahm. Das muss so ungefähr um 2005 gewesen sein. Polaroid ging erst Jahre später Pleite und es gab problemlos Filme. Für die Polaroid Kamera image system (mehr zu dieser Kamera von 1986 und den passenden Filmen kommt in einem späteren Beitrag) kaufte ich Softtone Filme; diese gaben den Bildern die farblich Anmutung eines lauen Sommerabends; sie gaben eine betörende Leichtigkeit vor.

Campen aR

Und in einem Frühsommer nahm ich diese Kamera dann auch zum ersten Mal mit an die Nordsee. An der Mündung der Ems, in Campen, steht der höchste Leuchtturm Deutschlands, 65 Meter hoch ist er. Es war gegen Nachmittag, wohl so um die 16 Grad und es ging ein recht kräftiger Wind. Die Luft war klar, ein paar Wolken am Himmel und weit und breit keine Menschenseele. Auch der Leuchtturm war noch geschlossen. Ich hatte gehofft, Aufnahmen aus der Höhe zu machen. Es blieb der Blick auf Augenhöhe.

Campen cR

Für keines der Bilder habe ich irgendeine Einstellung an der image system vorgenommen; doch, habe ich – den Blitz hatte ich ausgeschaltet. Zwei Bilder habe ich verloren. Der Wind riss sie mir aus der Kamera bzw. aus der Hand, als ich sie in ein kleines Kästchen legen wollte. Polaroid Bilder brauchen auch heute noch nach der Belichtung stets ein paar Minuten in Dunkelheit.

Campen dR

Gleiches ist mir im Januar dieses Jahres wieder passiert; der Wind an der Nordsee nahm sich ein Bild bei Windstäke 11.